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24. Mai 2025
Indien, Frankreich oder Spanien: Genossenschaften für mehr soziale Teilhabe

Im Jahr 2025 rücken Genossenschaften global ins Rampenlicht: Die Vereinten Nationen haben es zum „Internationalen Jahr der Genossenschaften“ erklärt. Doch wie kam es dazu? Und welche internationalen Initiativen zeigen, wie Genossenschaften weltweit soziale, wirtschaftliche sowie ökologische Herausforderungen meistern?

Im November 2024 wurde das Internationale Jahr der Genossenschaften offiziell in Neu-Delhi, Indien, eröffnet. Die Veranstaltung zog Delegierte aus über 100 Ländern an, darunter hochrangige Vertreter wie Indiens Premierminister Narendra Modi und UN-Generalsekretär António Guterres. Modi betonte die bedeutende Rolle von Genossenschaften in der wirtschaftlichen Entwicklung Indiens: „Für uns sind sie ein Lebensstil – nicht nur ein Geschäftsmodell.“ In Indien gibt es über 800.000 Genossenschaften, darunter die weltweit umsatzstärkste IFFCO. Guterres hob die Bedeutung von Genossenschaften für die Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) hervor.

Die Konferenz mündete in der Verabschiedung der „New Delhi Action Agenda“, einem Aktionsplan, der konkrete Maßnahmen für eine gerechtere Gesellschaft und einen sichereren Planeten fordert.

Mondragón: Spanisches Modell für kooperative Wirtschaft

In Spaniens Baskenland zeigt die „Mondragón Corporación Cooperativa“, wie ein genossenschaftliches Modell erfolgreich funktionieren kann. Die größte spanische Genossenschaftsgruppe beschäftigt rund 70.000 Mitarbeiter, die gleichzeitig Miteigentümer sind. Sie tragen Gewinne und Verluste gemeinsam. Dieses Modell basiert auf Solidarität und Mitbestimmung. Im Gegenzug erhalten Beschäftigte nicht nur Profitbeteiligung, sondern auch Unterstützung in Krisenzeiten, etwa durch Umschulungen oder neue Jobs bei Insolvenzen.

Das Unternehmen geht auf eine katholisch-soziale Initiative der 1940er-Jahre zurück. Heute umfasst Mondragón 81 Genossenschaften, darunter auch die Supermarktkette Eroski, mit 1.645 Filialen in Spanien. Mit der „Mondragón Health“ werden zudem die Kompetenzen und Angebote von neun Genossenschaften der Mondragón -Gruppe gebündelt, um das Leistungsspektrum in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Biotechnologie zu erweitern. Trotz seines sozialen Anspruchs ist das Kollektiv wirtschaftlich erfolgreich: mit über zehn Milliarden Euro Umsatz.

Crédit Agricole: Frankreichs größte genossenschaftliche Bankengruppe

Credit Agricole ist auf Platz neun der weltweit größten Banken – gemessen an der Bilanzsumme. Zu der genossenschaftlichen Gruppe gehören 54 Millionen Kunden, 11,8 Millionen Aktionären und 154.000 Mitarbeiter weltweit. Als genossenschaftlich geprägte Bank verfolgt sie das Leitmotiv: „Jeden Tag im Interesse von Kundschaft und Gesellschaft handeln.“

Seit 2019 bündelt Crédit Agricole seine CSR-Aktivitäten in einem eigenen „Societal Project“. Darunter: Die Bankengruppe will bis 2050 klimaneutral werden – etwa durch den Zugang zu umweltfreundlichen Autos durch Leasingangebote oder den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos in ländlichen Gegenden. Zudem will die Bank sich für die Integration junger Menschen in Ausbildung und Arbeitsmarkt einsetzen sowie die Vielfalt und Gleichstellung in den Filialen erhöhen.

Genossenschaften für eine bessere Welt

Das Internationale Jahr der Genossenschaften 2025 bietet eine Plattform, um die Initiativen von Genossenschaften weltweit ins Rampenlicht zu rücken. Ob in Spanien, Indien oder Frankreich – Genossenschaften zeigen, wie gemeinschaftliches Handeln soziale, wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen meistern kann.

Ein Jahr, viele Perspektiven: Unsere Themenseite

Das Internationale Jahr der Genossenschaften 2025 nehmen wir zum Anlass, die Vielfalt des genossenschaftlichen Engagements zu zeigen. Auf unserer Themenseite finden Sie ausgewählte Fachpublikationen, digitale Nachschlagewerke und praxisnahe Leitfäden.

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