Kunden möchten ihr Vermögen in verschiedenen Produkten anlegen sowie absichern. Dabei wollen sie ihre Renditeerwartung und Risikobereitschaft berücksichtigt wissen. Die Bank muss diesen Wünschen entsprechen und gleichzeitig den immer neuen Anforderungen des Marktes und der Regulatorik gerecht werden.

Ziel der MOA ist es, die Banken bei der Gestaltung der Aufbau- und Ablauforganisation für das Wertpapier- und Depotgeschäft unter Berücksichtigung der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu unterstützen.

Die MOA ist ein Grundbaustein der bankeigenen Organisationsanweisung, die um individuelle Anweisungen ergänzt werden kann bzw. an manchen Stellen sogar ergänzt werden muss. Der Nutzer erkennt dies an den entsprechenden Freiräumen und Hinweisen der Autoren.

Die wichtigsten Neuerungen im Update 10.2024:

Seit dem vorliegenden Update 10.2024 ist zu berücksichtigen, dass die Ausführungen in der MOA auf der Annahme basieren, dass die Erbringung der Wertpapierdienstleistung Anlageberatung ausschließlich auf Basis der in der Hausmeinung hinterlegten Produkte und Kriterien erfolgt. Für den Fall, dass auch Kaufempfehlungen außerhalb der Hausmeinung erfolgen, ist dies bankindividuell zu regeln. Eine neu erstellte Arbeitshilfe (Anlage 01o) weist auf die wesentlichen Einzelaspekte hin, zu denen in der geschäftspolitischen Positionierung und in den jeweiligen Haupt-/Teil-/Unterprozessen entsprechende bankindividuelle Vorkehrungen zu treffen sind.

Entsprechendes gilt, sofern die Erbringung der Wertpapierdienstleistung Anlageberatung nicht auf Grundlage des Hausmeinungskonzepts erfolgt.

Da der Vertrieb von strukturierten Einlagen i. S. v. § 2 Abs. 19 WpHG in den letzten Jahren an Bedeutung verloren hat, wird dieser Aspekt nicht mehr über die MOA unterstützt.

Die BaFin hat das Rundschreiben zu den Mindestanforderungen an die Compliance-Funktion und die weiteren Verhaltens-, Organisations- und Transparenzpflichten für Wertpapierdienstleistungsunternehmen (MaComp) in der Zeit vom 1. Januar 2023 bis zum Redaktionsschluss dieses Updates mehrfach überarbeitet und Neufassungen am 30. Juni 2023 (BT 6 MaComp), am 28. Februar 2024 (BT 8 MaComp) und am 26. September 2024 (BT 5 und BT 7 MaComp) auf ihrer Website veröffentlicht.

Gemäß BVR-Rundschreiben S2310162 vom 27. Oktober 2023 wurde über die Umsetzung von BT 6.1 MaComp informiert. Darüber hinaus wurde mittels BVR-Rundschreiben S2404056 vom 11. April 2024 dargelegt, dass es nicht mehr genügt, den Kunden zu befragen, ob er über ausreichende Kenntnisse verfügt. Vielmehr muss sich aus der Beantwortung ergeben, dass der Kunde diese Kenntnisse tatsächlich hat.

Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses des vorliegenden Updates 10.2024 (Redaktionsschluss: 21.10.2024) lag weder das avisierte Gesamtergebnis zu etwaigen Handlungsnotwendigkeiten und möglicher verbundseitiger Unterstützung zu BT 6 MaComp noch das finale Konzept für die Umsetzung des sogenannten Kenntnistests vor.

Zu den Neufassungen BT 8 MaComp und BT 5 MaComp liegen ebenfalls noch keine Umsetzungsempfehlungen des BVR vor.

Sobald der BVR mittels Rundschreiben über die Handlungsnotwendigkeiten und Umsetzungsempfehlungen informiert hat, ergänzen bzw. ersetzen diese Rundschreiben, nach entsprechendem Beschluss der Geschäftsleitung, die diesbezüglichen Ausführungen in der MOA.